Montag, 5. September 2011

Und jetzt?

Jetzt ist es auch schon wieder über eine Woche her, dass ich um 6 Uhr morgens von Scharnitz aus mein Glück im Karwendel suchte. Schade eigentlich... Was nun? Am Wörthersee (24.09) doch die große Runde (57km)? Erstmal sollte man das Niveau halten wurde mir gesagt. Man wird sonst zu verletzunganfällig, schließlich bin ich vor 2010 noch nie wirklich gelaufen oder hab Sport gemacht... Klingt alles einleuchtend, am liebsten hätte ich aber schon das nächste "Großprojekt" vor Augen. Aber was kommt nach dem? Die Grenzen sind wohl nicht unbegrenzt ausbaubar, ich hoffe nicht zu bald an zustehen. Also was mach ich nun die letzten vier Monate des Jahres? Naja noch sind ja nicht alle Ziele 2011 erledigt wie ich bei einem Blick auf meine "Liste" sehe, muss ich wohl oder übel meinen Körper nicht in der Länge sondern im Tempo quälen. Was durchaus nicht leichter ist, aber zumindest im Training oft uninteressanter. Aus irgend einem Grund freue ich mich schon auf den Winter, ich will gerne mal auf Eis und Schnee am Berg laufen : )

Karwendelmarsch 2011 - Die Legende (und ich) lebt!


(Fotos von hier um einen Eindruck zu haben, auch cooler Bericht. Zwei andere gute Berichte: hier und der hier von einem Teamkollegen, der leider nicht mehr ohne Hilfe ins Ziel kam)

Heute regnet es den ganzen Tag, fast wie am 27. August, nur ganz so kalt ist es nicht...
Damals stand ich um drei Uhr früh auf, nach dem ich sowieso fast nichts schlafen konnte (Spät aber doch kam die "Vorfreude"). Gepackt war schon alles am Vortag: zwei Rucksäcke, einer für den Lauf und einer fürs Ziel. Also musste ich mich nur nochschnell munter duschen, gut frühstücken und dann ins Taxi zum Bahnhof steigen. Und natürlich nicht vergessen brav Sonnencreme zu benutzen, obwohl selbst der größte Optimist bei den Wettervorhersagen wusste: das konnte man sich heute sparen.


Gepäckabgabe
Am Bahnhof gab es echt noch ein zwei motivierte Gesichter zu sehen, die auch mit dem "Shuttlebus" nach Scharnitz fuhren (04:25). Nur Wanderer dachte ich mir im vollen Bus, wie ich Stunden später merkte, war doch auch ein Läufer dabei. Pünktlich bei der Ankunft gab es den ersten Vorgeschmack: es begann zu regnen. Hier wunderte ich mich schon ob ich mit leichten Handschuhen und Haube nicht doch übertrieben hatte; Viele waren in Short und Singlet vor Ort. Traditionsgemäß schaffte ich es wieder fast den Start zu
verpassen, ich musste ja noch meinen zweit Rucksack abgeben (der wurde ins Ziel gebracht). Aber um Punkt sechs war ich an den Wanderern vorbei im Läuferfeld und wir liefen. Ganz komisches Gefühl, auf ein mal gings los, psychisch war ich noch am Start.
Karwendeltal

Die ersten 8 km waren Fahrweg, genug Zeit doch noch munter zu werden und sein Tempo zu finden. Momentan war es noch ein Wechsel zwischen mit und ohne Überjacke. Es regnete nur teilweise. Nach ca. 9km gab es dann die erste Versorgungstation, die Larchetalm. Nach einem Schluck Wasser und 1-2 NussHonigKeksen gings weiter. Mir gings blendend, ich war richtig geil auf die weitere Strecke. Ab und zu lief ich mit anderen im Tempo und machte kurz small talk, alles war sehr geschmeidig. Auch am ersten richtigen Anstieg noch.
Larchetalm

Der Weg wurde schmaler, die Kulisse war trotz den tief hängenden Wolken brillant, ich muss sie mir unbedingt noch einmal bei klarer Sicht anschauen. Wir hatten Ostwind(Sturm), und beim Karwendelhaus wurde das erste mal das volle Ausmaß des heutigen Genusses ersichtlich. Innerhalb von Minuten wurde es am Grad unter die 0°C, der Wind war eiskalt, und ich war heilfroh um alles was ich zum anziehen dabei hatte. Ein bisschen zu lang erlabte ich mich bei Tee und Bananen (es gab auch Suppe Brote usw... siehe Menüplan). Mir fehlte einfach die Erfahrung, man muss bei so einem Wetter natürlich so schnell wie möglich weiter,
vor Karwendelhaus
was ich dann auch relativ rasch realisierte. Da hinter mir die Bergrettung schon die Ersten Ausfälle in Empfang nahm packte ich zur Sicherheit noch eine Rettungsdecke ein. So schnell wie ich an allem zu zweifeln begann, war auch wieder ein dicker Grinser in meinem Gesicht. Es folgten auf einem wunderschönen Trail bergab bis zum Kleinen Ahornboden sehr schöne Kilometer. Es war ein wenig windgeschützt, und mir wurde wieder warm. Bergab überholte ich dann den ein oder anderen, es machte wirklich Spaß. Bei ca. km 24 gabs dann wieder Banane und Tee (mein klarer Favorit heute). Viel trinken musste ich ja nicht, ich hatte ja etwas dabei, und nukelte immer zu, den auch bei diesem Wetter kann man dehydrieren. Hier fiel mir schon zum zweiten mal eine "einsame" Läuferin in farblich zu meiner abgestimmter hellblauer Jacke auf. Ab dem Anstieg zur Falkenhütte sollten wir dann das härteste Stück zusammen bestehen. Wir waren zwar nicht all zu schnell, aber sämtliche Zeitziele waren absolut nichtig auf der Strecke. Ich wusste hier schon es würde großartig sein bei diesen Bedingungen ins Ziel zu kommen, und noch wichtiger, ich wusste, dass ich es schaffen werde. Viel Optimismus, beklagte doch eine Läuferin bei den Streckenposten schon vor dem zweiten Anstieg ihre Hände nicht mehr zu spüren. Ich liebte meine Handschuhe in diesem Moment. Vor der Falkenhütte gab es dann das erste richtige "Gehstück", man hätte es schon auch laufen können, aber ein schneller Schritt ist auf sehr steilen Steigen wohl effizienter. Wie gesagt ich hatte ja Null Erfahrung bei so etwas, daher hielt ich mich ja an die Dame in hellblau.
Weg zum kl. Ahornboden
Auf der Falkenhütte gabs wieder leckere Stärkung (ehrlich, der gute Geschmack war mir in dem Moment vollkommen wurscht). Körperlich war ich ziemlich gut dabei, mental sowieso, fiel mir auf dass die Hälfte ja schon vorbei war!! Also gings auf zur Eng, auf einem auch bei trockenen Bedingungen sehr anspruchsvollen Steig, mittlerweile gewitterte es konstant. Auch hier muss der Ausblick atemberaubend sein, wenn man etwas sieht. Teils rutschend teils hüpfend gings hinunter, und ich genoss es trotz allem, Wanderer in Regenponchos die sich wohl jetzt erst aus den Hütten gezwungen haben klatschten jedes mal wenn wir vorbei kamen, mir war klar, dass hier nicht jeder mit macht, und auch nicht mit machen sollte. Die Eng war das Ziel für 35 km Wanderer, und wie ich später erfuhr, auch viele andere, mehr dazu gleich.
hinauf zur Falkenhütte
Mir war schon vorher bewusst, dass die Höhenmeter zum Gramaisattel auf knapp 2000m das Kriterium sind. Bis zur Binsalm plauderte ich noch davon, wie gut es mir noch ging. Doch als die Luft dann zerriss und über uns das Gewitter hinunterfegte war er da, der Kampf. Es ging richtig steil zig zag den Berg hinauf, erst schüttete es, dann raupelte es, dann begann es zum schneien. Nur mehr gehen war hier möglich, der Wille noch da, aber auf ein Minimum hinuntergefahren. Zum Glück war ich nicht alleine. Mir war richtig richtig kalt. Nur nicht stehen bleiben, immer weiter. Und das war gut so. Hinterm Sattel standen Bergretter und sagten uns, was ich schon erträumte: ab jetzt gehts bergab, nur mehr ca 13-14km und "schon" geschafft. Erstmals kurz unterm Sattel mit Tee aufwärmen dachte ich, eine schlechte Idee. Die bessere Entscheidung wäre gewesen direkt weiter hinunter ins Tal. Mir wurde natürlich nicht wärmer wie erhofft, ich kühlte mehr aus. Aber ich wollte nicht von unterm Dach wieder in den Regen, jetzt würde ich es besser machen. Also nach 15 verlorenen Minuten gings dann doch weiter, mit einer Rettungsdecke um mich gewickelt, unter der Jacke.
auf dem Weg zur Eng
hinterm Gramaisattel
Und no na net wurde mir "wärmer". Es ging bergab!!! Jetzt begriff ich meine Chance, haute mir das Adrenalin um die Ohren und legte los. Ich weiß nicht wie schnell ich tatsächlich war, aber mir kam es unglaublich flott vor. Das bezeugten auch die anderen wenigen Läufer die ich allesamt wegfegte. Ich hatte es scheinbar tatsächlich geschafft bei 52 km zu viel Energie aufzusparen. Meine nette Begleitung lies ich dabei leider schnell zurück, gut wie sich später zeigte. Sie brauchte noch fast eine Stunde mehr für dieses Schlussstück. Die zwei verbleibenden Versorgungstationen wurden überflogen, ich wusste ich schaffte es, und ich wusste ich lief unglaublich schnell. Ein überwältigendes Gefühl. Das Hirn nur mehr bombardiert von Hormonen und nur mehr das Ziel vor Augen. Die letzten km waren Forstweg, ich war also in der Zivilisation!! Ich überholte einen Mann um die 65 Jahre, sprach ihm kurz den allergrößten Respekt zu aber dann gabs nur mehr vorwärts. Die meisten Teilnehmer sind wesentlich älter, das beste Alter für diese Rennen kommt erst ab 30+ (nicht ein mal 10% der Läufer waren unter 30).
Häuser, Straßen, ich war in Pertisau. Halb weinend, halb lachend lief ich den letzten Kilometer durch den Ort, die wenigen Leute die bei dem Sauwetter draußen waren jubelden, außer mit weit und breit keiner, also meinten sie wohl mich... Ich lief mitten auf der Straße, Autos mussten warten, ich sah das Ziel. Ich hatte es geschafft : )
Ich im Ziel  (leider einziges Foto)
Mir wurde noch eine Wärmedecke umgelegt und ich ging ins warme Zelt. Es war herrlich. Keiner interessierte sich für Zeiten, ob die Spitze oder die eher langsameren (ich) freuten sich alle zusammen. Und es gab alkoholfreies Weißbier!! Zum Glück bekam ich gleich meinen Rucksack mit trockener Kleidung. (Trotzdem klapperten mir die Zähne, anders als erwartet wurde ich am nächsten Tag aber keineswegs krank ^^) Dann noch schnell ein Foto mit anderen aus meinem Laufteam (alle um Welten besser, aber auch erfahrener) und danach warteten eh schon meine zwei braven Kollegen mit dem Auto auf mich um mich zum nächsten Riesenschnitzel zu befördern.
Sportalpen Trail Running Team

Wie ich später erfuhr wurde der Marsch abgebrochen viele schon vorher aus dem Rennen genommen, Ziel war für alle die nach 14:00 bei der Eng waren auch dort. Also fast alle Wanderer und die langsameren Läufer, die Mischung aus Gewitter, Minusgraden und Schnee machten den letzten Anstieg zu gefährlich (siehe Zugspitzlauf 2008).
Tja was soll ich sagen, ein tolles Erlebnis. Mir fehlte leider bisschen die Erfahrung, ich hätte flotter unterwegs sein sollen. Vorteil: ich hatte noch Kräfte, konnte noch bis in die Nacht einige Bier trinken und war auch die nächsten Tage fit (wobei eine gewissen geistige und körperliche Müdigkeit anhielt). Einzig ein Knie meckerte ein bisschen, aber auch da ist nichts mehr zu merken. Seltsam, noch vor kurzen hielt ich den Karwendellauf für wahrscheinlich nicht machbar. Und jetzt danach? Alles ist möglich! Ich will mehr :)

Montag, 8. August 2011

Lang, Nass, Glücklich



Heute standen mal in erster Linie Kilometer und keine schöne Aussicht und viele Höhenmeter im Zentrum. Schließlich will ich doch schon in gut 2 Wochen ganze 52 km am Stück laufen... Ich war vor der Trainingseinheit nicht ganz sicher ob durch all die "Bergauf-Kraxel-Einheiten" meine km Ausdauer nicht gelitten hatte. Kamera nahm ich diesmal wieder nicht mit, siehe Beweisfoto A und B. Nett gesagt: ich wurde ca. 10 mal komplett nass und wieder halbwegs trocken, wobei meine Schuhe mehr einer Sumpflandschaft glichen. Zusätzlich zum Regen gab es auch den ganzen Tag Hochnebel.
Also was machte ich da? Ich lief los und zwang mich selber zu langsamen Tempo, so dass ich selbst bergauf immer mehr als genug Luft hatte, also immer deutlich im aeroben Bereich. Normal laufe ich oft zu schnell. Die Strecke war von den Steigungen und Höhenmetern extra so ähnlich wie beim Karwendelmarsch ausgesucht. Ziel des Experiments: Heraus zu finden welche Taktik ich am 27.08. wähle wenn ich um sechs Uhr morgens in Scharnitz los laufe.
Trotz der für normale Menschen sicherlich grausigen Bedingungen konnte ich dem Ganzen etwas romantisches abgewinnen. Nach Stunden ohne Kontakt mit einem Menschen durch nebelige Wälder erwartete ich früher oder später ein Mädchen mit roten Kopftuch oder ein Haus aus Lebkuchen zu finden. Leider kam es dazu nicht. Dafür merkte ich nach ca. 30 km und dem dritten Platzregen, dass ich durchaus noch fit, ja nahezu spritzig war. Normal ging es bei mir ab dieser Länge schon immer steil bergab. Das war für mich großartig. Es bedeutete dass, das Training in dieser Form Sinn gehabt hat. Ja ich dachte mir sogar das erste mal ernsthaft die 52 km schaffen zu können. Also legte ich noch eine Bonusrunde ein und kam dann nach 4 Stunden, 35 km und um die 1500 hm wieder am Start an, und ich hätte noch Reserven gehabt.
Damit ist es beschlossen, ich werde probieren das Karwendel mit dieser gemütlichen Taktik zu bezwingen. Und da man sich ja irgendeine Zielzeit setzen sollte veranschlage ich einfach mal unter 7 Stunden, wohl wissend dass es ganz anders kommen wird.

Freitag, 5. August 2011

Zwölferkopf Runde




Achensee und Umgebung sind wohl immer einen Abstecher wert. Am Besten (für sportliche) mit dem Zug nach Jenbach und von dort mit dem Fahrrad rauf nach Pertisau (ca. 10 km/500 hm). In der Gegend gibt es eine Fülle toller Trails, hoffe ich zumindest. Habe mal testweise mit einer kurzen Erkundungsrunde begonnen, daher (und wegen dem suboptimalen Wetter) auch keine Kamera dabei (Bilder also geklaut ^^)

Es ging von der Talstation der Karwendel Bergbahn in Pertisau rauf auf den Zwölferkopf (1480 m) und dann "hinten" hinunter und durchs Tal zurück. Echt entspannende Runde, erst vollgas auf den "Gipfel" und dann einfach nur Natur genießen und gemütlich dahin laufen. In der Gegend der Bärenbadalm (1457 m) sind leider immer ziemlich viel (Tourist-)Wanderer unterwegs. Am Schluss durchs Flussbett springen war richtig witzig, man musste halt eine vernünftige Technik beherrschen wenn man nicht übelest umknicken wollte.
Ach ja: das Beste ist natürlich der Sprung ins kalte Nass nach getaner Arbeit.

Dienstag, 2. August 2011

Scharnitz - Pfeis - Hafelekar

Statt der geplanten Gaisbergumrundung wurde auf Grund eines spontanen Schönwettereinbruches in Tirol doch wieder das Karwendel unsicher gemacht. Es ging von Innsbruck mit dem Zug nach Scharnitz, von dort über die Pfeis um dann über das Hafelekar nach Innsbruck zurück zu kommen.



Das ganze begann wie eine Odyssee. Eigentlich sollte der Zug um kurz nach sieben erwischt werden, wurde aber verpasst. Um den nächsten auch sicher zu erwischen ging es eine Stunde später mit dem Fahrrad zum Bahnhof, doch leider vergaß ich den Schlüssel fürs Schloss. Ergo konnte ich das Rad nicht stehen lassen und den Zug nicht nehmen. Also noch ein mal zurück nach Hause und dann wieder zu Fuss zum Zug, gerade noch reingesprungen. Leider aber fuhr der dann in die falsche Richtung los. Es ging sich aber glücklich aus, bei der nächsten Station in den richtigen Zug/Richtung rüber zu springen.
Also Start kurz vor 10 in Scharnitz (964 m). Wetter war angenehm bewölkt, und ich fand nahezu direkt den Einstieg in meine Route. Es ging direkt sehr schön an der Isar Böschung entlang. Mein eigentlicher "fließender Partner" für den Tag war aber der Gleirschbach, dem ich von seiner Mündung in die Isar bis zu seiner Quelle folgte. Nach einigen Kilometern war ich an der besagten Mündung angelangt und lief von dort durch die Gleirschklamm Richtung Süden. Die Klamm ist ein großartiges Naturschauspiel. Man folgt dem teils recht schmalen Pfad vorbei am tosendem Wasser (wenn es davor geregnet hätte sicher noch wilder ^^). Leider ist die Klamm nicht besonders lang. Nach ihr ging es durch Samertal weiter dem Bach entlang, allerdings auf einem Fahrweg, Richtung erstem Ziel, der Möslalm (1262 m). Dort holte ich die einzigen zwei Menschen die ich auf dem gesamten Weg traf ein, zwei Mountainbiker die mich kurz zu vor im Geraden überholt hatten. Zur Belohnung gabs eine Banane und das obligatorische Kommentar, wer denn schneller auf der Pfeis ist, von hier waren es noch ca. 10 km. Nach ein paar Kilometern war der Fahrweg Gott sei dank zu Ende und es wurde wieder technischer. Der erste der Mountainbiker hatte sein Gerät deswegen auch stehen lassen und probierte sein Glück weiter zu Fuss. Ich konzentrierte mich aber eigentlich eh mehr auf die umwerfend schöne Umgebung im Karwendel, eine Mischung aus zarten Wiesen und rauen Felsen.

Zum zweiten Biker schloss ich zwar auf, verlor ihn aber kurz später wieder aus den Augen. Die letzten zwei Kilometer gings dann meinem Prinzip treu direkt dem Bach entlang über einen mörderischen Steig bergauf, natürlich nur mehr im schnellen Gehschritt. Am liebsten hätte ich mich sofort in eine der kleinen "Wasserbecken" geworfen, es war mittlerweile Mittags und sauheiß. Aber kurz nach der Selbstauslöser Aufnahme sah ich am weiter entfernten "einfachem" Weg bergauf den zweiten Mountainbiker wieder. Also alle Kräfte zusammen genommen und so schnell es ging die letzten Meter zur Hütte (1922 m) hinauf gehieft. Und siehe da, beide Drahtesel vernascht :)

Ich konnte dann der Idyle nicht widerstehen und bestellte mir einen gespritzen Johannisbeersaft und ein Brot. Großer Fehler, wie ich eigentlich wusste sollt ich meiner "Diet" treu bleiben. Es wartete ja noch das letzte Stück über die Nordkette zum Hafelekar (2334 m) auf mich. Und da machte sich der "Snack" unschön bemerkbar, mir war speiübel. Klarer Fall: Für Motivationschübe habe ich immer meinen MP3 Player dabei. Und auch diesmal lies die entsprechende Musik das Unwohlsein fast verschwinden und ich konnte die Strecke voll genießen. Vom Panorama wohl unvergleichlich in der Gegend, ich war echt überwältigt. Nach dem man aus der Senke der Pfeis über die Schotterhänge der Mandlscharte ist, erwartet einen ein grandioser Weitblick tief ins Karwendel (und bei klarerem Wetter bis nach Deutschland und auf die Zugspitze). Wieder zeigen sich die markanten Felsformationen und zu ihren Füssen saftige Wiesen. Ab ca. der Hälfte kreuzt man den Grat und schaut direkt ins Inntal und auf Innsbruck. Auch dieses Stück bis zum Ziel war ich bisschen langsamer unterwegs, ich musste einfach die unfassbare Schönheit der Berge auf mich wirken lassen. Vom Hafelekar gings mit der Seilbahn hinunter. Die Bahn ist auch der Grund wieso ich mich nicht mehr auskannte am Gipfel; ich hatte mich gerade um die 30 km/2000 hm in nahezu vollkommener Einsamkeit und Ruhe durch das Gebirge gekämpft, fühlte mich am Ziel wie Columbus bei der Entdeckung von Fast-Indien, und dann laufen da lauter Amis und co. in Flipflops rum.... Murrend nahm ich das dann aber hin, schließlich ersparte ich mir ja auch den Abstieg. Außerdem überwiegte die Freude auf eine Riesenportion Kaiserschmarn daheim alles Andere ;)




Noch ein paar Eindrücke:






Samstag, 30. Juli 2011

Lebenszeichen

Endlich ist Studium und co. vorbei und die Zeit ist da fürs Laufen :) Wetter ist zwar die letzten Wochen alles andere als schön, daher ich auch etwas zu faul. Aber muss jetzt mal gut Gas geben, werd nämlich am 27.08.2011 beim Karwendelmarsch mit laufen. 52km, 2000+ HM quer durch die gesamte Gebirgsgruppe, von Scharnitz im Westen zum Achensee im Osten.



Woher der plötzliche Wahnsinn? Sportalpen.com sponsort mir Startgeld usw. und Ausrüstung. Danke auch mal an dieser Stelle :)
Heute schönen Trainingslauf im.... eben Karwendel gehabt. Von Innsbruck rauf zum Höttinger Bild, von dort zur Arzler Alm und dann über Hungerburg zurück. An sich nicht so lang, nur wenn man Wege benutzt die scheinbar normal eher vergessen sind wirds anspruchsvoll und sau lustig. Die Brombeeren und Brennnesseln blühen offensichtlich.
Siehe Fotos:

Morgen gibts ne Gaisberg (Salzburg) Umrundung. Bericht folgt. Ich hoff ich bleib verletzungsfrei und überlebs in einem Monat.

Sonntag, 12. Juni 2011

(Schlechtes) Wetter & Hausrunde

Leider gabs heute wieder mal Regenwetter, laut Wetterbericht, also traute ich mich nicht zu weit weg von der Zivilisation. Es stellte sich aber bald heraus, dass nicht wider erwarten nach Mittag der Dauerregen einsetzte. Also blieb mir nicht anderes übrig als die "klassische" Runde vor der Haustür zu machen, die auch sehr sehr schön ist.


(wobei das hier nur grob von mir händisch abgesteckt wurde, also nur zur Vorstellung ^^)

Sonst leider in letzte Zeit nicht übermässig zu besonderen Touren gekommen, aber bald ist Sommer, und da hab ich mehr Zeit dafür.
Mein Tempotraining halte ich trotzdem brav ein, und muss sagen, dass die Stufen (siehe unten) jede Woche anstrengender werden. Aber macht irrsinnig viel Spass. Man stellt sich das ganze einfach wie drei kleine Rennen vor.

Bin tatsächlich schon riesig für den Sommer motiviert, endlich trainieren so viel ich Lust hab :) Ein paar "Wettkämpfe" sind auch schon fix eingeplannt, alles andere kommt spontan (Lecher Höhenhalbmarathon, Glockner Berglauf usw.):
04.09.11: 12. Internationale Achenseelauf Nach dem mich der Achensee letztes Jahr gut hergenommen hat, tauschen wir wohl dieses mal die Rollen. (Nach dem ich letztes Jahr froh war überhaupt ins Ziel gekommen zu sein, gab aber aus gesundheitlichen Gründen 1 Monat zuvr keine Vorbereitung mehr...)
11.09.11 14. Südtirol Drei Zinnen Alpin Lauf fast schon ein Art Berglauf mit 1350HM auf 17.5km. Noch nie dabei gewesen, sieht aber umwerfend schön aus die Gegend :)
24.09.2011 3. Wörthersee Trail 30km am Wörthersee entlang, und auf irgend so einen Hügel hinauf. Wirkt nach einem angenehmen Panormalauf, aber mal sehen.

Na dann heists auf gutes Wetter und nen geilen Sommer hoffen :)