Statt der geplanten
Gaisbergumrundung wurde auf Grund eines spontanen
Schönwettereinbruches in Tirol doch wieder das
Karwendel unsicher gemacht. Es ging von Innsbruck mit dem Zug nach
Scharnitz, von dort über die
Pfeis um dann über das
Hafelekar nach Innsbruck zurück zu kommen.
Das ganze begann wie eine Odyssee. Eigentlich sollte der Zug um kurz nach sieben erwischt werden, wurde aber verpasst. Um den nächsten auch sicher zu erwischen ging es eine Stunde

später mit dem Fahrrad zum Bahnhof, doch leider vergaß ich den Schlüssel fürs Schloss. Ergo konnte ich das Rad nicht stehen lassen und den Zug nicht nehmen. Also noch ein mal zurück nach Hause und dann wieder zu
Fuss zum Zug, gerade noch reingesprungen. Leider aber fuhr der dann in die falsche Richtung los. Es ging sich aber glücklich aus, bei der nächsten Station in den richtigen Zug/Richtung
rüber zu springen.
Also
Start kurz vor 10 in
Scharnitz (964 m). Wetter war angenehm bewölkt, und ich fand nahezu direkt den Einstieg in meine Route. Es ging direkt sehr schön an der Isar Böschung entlang. Mein eigentlicher "fließender Partner" für den Tag war aber der
Gleirschbach, dem ich von seiner Mündung in die Isar bis zu seiner Quelle folgte. Nach einigen Kilometern war ich an der besagten Mündung angelangt und lief von dort durch die
Gleirschklamm Richtung Süden. Die Klamm ist ein großartiges Naturschauspiel. Man folgt dem teils recht schmalen Pfad vorbei am tosendem Wasser (wenn es davor geregnet hätte sicher noch wilder ^^). Leider ist die Klamm nicht besonders lang.

Nach ihr ging es durch
Samertal weiter dem Bach entlang, allerdings auf einem Fahrweg, Richtung erstem Ziel, der
Möslalm (1262 m). Dort holte ich die einzigen zwei Menschen die ich auf dem gesamten Weg traf ein, zwei
Mountainbiker die mich kurz zu vor im Geraden überholt hatten. Zur Belohnung
gabs eine Banane und das obligatorische Kommentar, wer denn schneller auf der
Pfeis ist, von hier waren es noch ca. 10 km. Nach ein paar Kilometern war der Fahrweg Gott sei dank zu Ende und es wurde wieder technischer. Der erste der
Mountainbiker hatte sein Gerät deswegen auch stehen lassen und probierte sein Glück weiter zu
Fuss. Ich konzentrierte mich aber eigentlich eh mehr auf die umwerfend schöne Umgebung im
Karwendel, eine Mischung aus zarten Wiesen und rauen Felsen.

Zum zweiten
Biker schloss ich zwar auf, verlor ihn aber kurz später wieder aus den Augen. Die letzten zwei Kilometer
gings dann meinem Prinzip treu direkt dem Bach entlang über einen mörderischen
Steig bergauf, natürlich nur mehr im schnellen
Gehschritt. Am liebsten hätte ich mich sofort in eine der kleinen "Wasserbecken" geworfen, es war mittlerweile Mittags und
sauheiß. Aber kurz nach de

r Selbstauslöser Aufnahme sah ich am weiter entfernten "einfachem" Weg bergauf den zweiten
Mountainbiker wieder. Also alle Kräfte zusammen genommen und so schnell es ging die letzten Meter zur Hütte (1922 m)
hinauf gehieft. Und siehe da, beide Drahtesel vernascht :)
Ich konnte dann der
Idyle nicht widerstehen und bestellte mir einen
gespritzen Johannisbeersaft und ein Brot. Großer Fehler, wie ich eigentlich
wusste sollt ich meiner "
Diet" treu bleiben. Es wartete ja noch das letzte Stück über die Nordkette zum
Hafelekar (2334 m) auf mich. Und da machte sich der "
Snack" unschön bemerkbar, mir war
speiübel. Klarer Fall: Für
Motivationschübe habe ich immer meinen
MP3
Player dabei. Und auch diesmal lies die entsprechende Musik das Unwohlsein fast verschwinden und ich konnte die Strecke voll
genießen. Vom Panorama wohl unvergleichlich in der Gegend, ich war echt überwältigt. Nach dem man aus der Senke der
Pfeis über die Schotterhänge der
Mandlscharte ist, erwartet einen ein grandioser Weitblick tief ins
Karwendel (und bei klarerem Wetter bis nach Deutschland und auf die Zugspitze). Wieder zeigen sich die markanten Felsformationen und zu ihren
Füssen saftige Wiesen. Ab ca. der Hälfte kreuzt man den Grat und schaut direkt ins
Inntal und auf Innsbruck. Auch dieses Stück bis zum Ziel war ich bisschen langsamer unterwegs, ich musste einfach die unfassbare Schönheit der Berge auf mich wirken lassen. Vom
Hafelekar gings mit der Seilbahn hinunter. Die Bahn ist auch der Grund wieso ich mich nicht mehr auskannte am Gipfel;

ich hatte mich gerade um die 30 km/2000
hm in nahezu vollkommener Einsamkeit und Ruhe durch das Gebirge gekämpft, fühlte mich am Ziel wie Columbus bei der Entdeckung von Fast-Indien, und dann laufen da lauter Amis und
co. in
Flipflops rum.... Murrend nahm ich das dann aber hin,
schließlich ersparte ich mir ja auch den Abstieg. Außerdem überwiegte die Freude auf eine
Riesenportion
Kaiserschmarn daheim alles Andere ;)
Noch ein paar Eindrücke:
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